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Tiegoo ist eines der teilnehmenden jungen Startups beim diesjährigen Accelerator Programm des InsurLab Germany. CEO und Gründer Andreas Becker steht uns Rede und Antwort. Er berichtet, was sich hinter dem Jungunternehmen Tiegoo genau verbirgt und wie sich das Startup entwickelt.
Andreas, was genau verbirgt sich hinter Tiegoo?

Andreas: Tiegoo ist ein „Insurance as a Service“ Startup. Nach diesem Motto haben wir die erste deutsche Tiergesundheitskarte und ein künstlich intelligentes Notfallsystem erschaffen. Dazu bauen wir analog zur Versichertenkarte für den Menschen, die Plattform für ein Ökosystem, indem wir Tierhalter, Versicherer und Tierärzte, sowie weitere wichtige und relevante Nutzergruppen einbinden und den Austausch von digitalen Daten ermöglichen.
Das klingt sehr interessant. Wie seid ihr auf diese Marktlücke aufmerksam geworden und wie kam es dabei zur Gründung eures Startups?
Andreas: Die Idee zur Gründung kam im Grunde im Zug während einer Geschäftsreise. Da ich selbst Pferdetrainer bin, bekam ich mal wieder eine Nachricht, dass es einem meiner Kundenpferde sehr schlecht geht und die Besitzerin ihren Haustierarzt nicht erreichen kann und nicht weiß, wie sie zur nächstgelegenen Pferdeklinik kommen soll. Da war für mich klar, dass wir in diesem Bereich dringend so etwas wie eine Notfallassistance und einen digitalen Austausch von Gesundheits- und Notfalldaten brauchen. Daraus entstand letztendlich die Idee für die Erfindung der Tiergesundheitskarte und der Schaffung einer digitalen Plattform zum transparenten und sicheren Datentransfer im Tiergesundheitswesen.
An welchem Punkt steht ihr mit eurem Startup gerade? Was sind eure nächsten Ziele?

Andreas: Wir sind als relativ junges Startup, vor knapp einem Jahr mit der Idee und der direkten Umsetzung gestartet. Aktuell befinden wir uns in der Phase konkrete Pilotprojekte mit Tierärzten zu definieren und Vorteilspartnerschaften mit Versicherungsunternehmen zu schließen, um so das Ökosystem für den Tierversicherungsmarkt Stück für Stück auf- und auszubauen. Ein großer Meilenstein für uns ist die erste Investitionsrunde, in der wir uns befinden, um so unser Team in den kommenden Wochen weiter wachsen zu lassen.
Das klingt nach einer positiven und prägenden Entwicklung für euch. Ihr seid in diesem Jahr Teil des Accelerator Programms in der Kategorie „Start“. Wie sieht eure momentane Zeit im InsurLab Germany Accelerator aus? Mit wem arbeitet ihr und welche Benefits erreichen euch bereits?

Andreas: Das InsurLab Germany Accelerator ist für uns genau die richtige Plattform, um unser Startup bekannt zu machen und um mit etablierten Unternehmen in Kontakt zu treten. Die Netzwerkkontakte innerhalb des Programms sind wie eine Startrampe und für uns vor allem während der „Start“ Phase unbezahlbar. Der Mehrwert der durch die Verwendung der Marke „InsurLab“ entsteht, bedeutet für viele Corporates, dass du den Use-Case deiner Idee bereits vor einer fachkundigen Jury unter Beweis gestellt hast und dass ein generelles Interesse an deinem Vorhaben besteht. Dies erleichtert oftmals den Einstieg in die Gespräche. Innerhalb des Programms bekommen wir u.a. Unterstützung von Helvetia, die uns drei Partner an die Seite stellen, die uns bei der Planung des Pilotprojekts helfen. Ebenfalls haben wir in der W&W Brandpool einen Ansprechpartner für den Finanzierungsbedarf gefunden und von der Rheinland Versicherung zwei Partner, die aus den Bereichen der Produktentwicklung und des Marktings ihre Unterstützung anbieten und uns fördern.
Wo seht ihr als Startup die größte Herausforderung in der Zusammenarbeit mit Corporates?
Andreas: Als junges Startup bist du dabei neue Wege zu gehen und schnell Lösungen zu finden. Dies ist für etablierte Corporates nicht immer einfach nachzuvollziehen. Die Faktoren Zeit und Geld sind für uns als Startup essentiell. Hier ist oftmals die Diskrepanz zu potentiellen Partnern vorhanden, die lange Entscheidungsprozesse haben. Zeit, die ein Startup nicht besitzt, um als Wettbewerbsvorteil an den Markt zu gehen. Wir haben auch festgestellt, dass das ganze Thema „Startup“ für einige Corporates Neuland ist und sie so zum Teil noch keine genauen Vorstellungen haben, wie sie mit der Thematik umgehen sollen. Da setzen Programme, wie das InsurLab Accelerator Programm an, dem die Corporates, meiner Meinung nach, noch viel mehr Aufmerksamkeit schenke und Projekte mit einfließen lassen sollten.
Wenn ihr 5 Jahre in die Zukunft schaut, wo seht ihr Tiegoo?
Andreas: Wir wünschen uns, dass sich Tiegoo in 5 Jahren als Marke auf dem Markt positioniert hat, so dass jeder Tierarzt und Tierhalter diesen Namen kennt und wir als „Insurance as a Service“ Partner, ein fester Bestandteil der Versicherungswirtschaft sind.
Auf der Suche nach welcher Art von Kontakt seid ihr gerade?
Andreas: Aktuell machen wir Pilotprojekte rund um Tierarztpraxen und Kliniken. Dafür suchen wir weitere Versicherer als Vorteilspartner, die an diesen Piloten teilnehmen, um neue Versicherungs- und Servicekonzepte mit auszuarbeiten.